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Glossar zur jüdischen Religion
Zur Aussprache: Die
Transliteration
(Umschreibung) der hebräischen Ausdrücke ins lateinische Alphabet ist auf
deutschsprachiges Publikum zugeschnitten, so dass man der Aussprache der
hebräischen Worte am nächsten kommt, wenn man die Buchstaben so ausspricht,
wie man sie in einem deutschen Wort lesen würde, also "J" wie in "Jude",
"Ch" wie in "ich" u.s.w.
Anmerkung: Bei historischen
Erläuterungen bezeichnet "v." ein Datum vor der üblichen Zeitrechnung.
I - N
Israel
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Ursprünglich von Gott dem Erzvater Jakob verliehener Ehrenname.
Später Name für das aus seinen zwölf Söhnen hervorgegangene jüdische
Volk. |
Jaakow, J'akow |
Jakob. |
Jawne
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Stadt in Israel. Ort jüdischer Gelehrsamkeit zur Zeit des Talmud.
Nach der
Zerstörung des Zweiten Tempels durch die Römer Sitz der
obersten religiösen Autorität. |
Jecheskel |
Prophet Ezekiel. |
Jehoschua |
Josua.
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Jerusalemer Talmud |
s.
Talmud. |
Jeschiwah |
Torah-Akademie. |
Jizchak |
Isaak. |
Jom Kippur |
Versöhnungstag. "Höchster" jüdischer Festtag. |
Jom
tow
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Feiertag. |
Kabbala |
Mystische jüdische Geheimlehre. |
Karäer |
Jüdische Sekte zur Zeit des Mittelalters, die die mündliche
Tradition nicht anerkannte. |
Kaschrut
|
Jüdische Speisegesetze. |
Knesset HaGedola |
Grosse Versammlung (s. dort). |
Keriat Schema |
Wörtl. die Lesung des Schema, s. Schma Jisrael.
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Ketubah |
Heiratsvertrag, Heiratsdokument.
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Kidusch |
Heiligung des Schabbat (meist über Wein). |
Kidusch HaSchem |
Heiligung des Gottesnamens. Auch: Tod um des Judentums willen. |
Kodesch haKodaschim |
Das
Allerheiligste (s. Stiftshütte). |
Kohelet
|
Das
Buch der Weisheit Salomons. |
Kohen (pl. Kohanim)
|
Angehörige der erblichen Priesterfamilie; sie allein waren für den
Tempelopferdienst zuständig. |
Koscher |
1)
Religiös einwandfrei,
2) im engeren Sinne: den jüdischen Speisegesetzen entsprechend. |
Leviticus
|
3.
Buch Moses.
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Leviten (hebr. Leviim) |
Der
zum Tempeldienst auserwählte Stamm Israels. Die Kohanim, die
eigentlichen Priester, sind ebenfalls Angehörige dieses Stammes. Die
restlichen Lewiten waren ihre Helfer. |
Limud |
Torastudium. Auch: Talmud Torah. |
Maamadot (sg. Maamad) |
Wöchentlich sich abwechselnde Gruppen von den Mischmarot (s. dort)
zugeordneten, nicht den Priestern zugehörigen Israeliten, deren
Anwesenheit beim täglichen Tempelopfer stellvertretend für die
Gesamtheit Israels stand. |
Makkabäer |
Führer des Volksaufstandes gegen die Griechen im 2. Jahrhundert v. |
Maharal |
Rabbi Loew aus Prag (1512 - 1609). Einer der grössten Gelehrten des
16. Jahrhunderts. |
Maharam (miRotenburg) |
Rabbi Meir Ben Baruch aus Rotenburg, auch Meor HaGola (Leuchte des
Exils) genannt. Talmudgelehrter des 13. Jahrhunderts. |
Maharscha |
Rabbi Schemuel Edels. Talmudkommentator (1560- 1631). |
Maharschal
|
Talmudkommentator des 16. Jahrhunderts. |
M'ariw
|
s.
Arwit. |
Massechet (pl. Massachtot)
|
Talmudtraktat. |
Mazah |
Am Pessachfest
gegessenes ungesäuertes Brot. |
Mechilta
(deRabbi Schimon Bar Jochai) |
Halachischer
Midrasch zum Buch Schemot (s. dort). |
Megila (auch:
Megilat Esther) |
Das Buch
Esther.
Die Estherrolle.
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Melachah |
Am
Schabbat verbotene Tätigkeit.
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Mesusa |
Am rechten
Türpfosten anzubringende Kapsel mit zwei auf Pergament geschriebenen
Torah-Abschnitten. |
Midrasch |
1)
Aussertalmudische Schriftsammlung.
2) s. Aggada. |
Midrasch Aggada |
Homiletische (predigtartige), die Heilige Schrift auslegende
Schriftsammlung. Schrift auslegende Passage im Talmud. |
Midrasch Halachah |
1)
Halachische Auslegungen der Schrift enthaltende Schriftsammlung (s.
Halacha).
2) Halachische Auslegungen der Schrift enthaltende Passage im
Talmud. |
Mikwe |
Rituelles Tauchbad. |
Minchah |
Nachmittagsgebet.
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Minjan
|
Das
zum jüdischen Gemeinschaftsgebet erforderliche Mindestquorum von
zehn erwachsenen Männern. |
Mischkan |
Stiftshütte (s. dort). |
Mischle |
Das
Buch der Sprüche (Salomons). |
Mischmarot (sg.:
Mischmeret) |
Gruppen von Kohanim (s. Kohen), die sich wöchentlich beim
Tempelopferdienst abwechselten. |
Mischna (pl. Mischnajot) |
1) In sechs
"Ordnungen" eingeteilte, im 2. Jahrhundert abschließend redigierte
Sammlung der mündlichen Lehre von primär halachischer Bedeutung.
Jede Ordnung besteht aus mehreren
Traktaten (s. Anhang), und
jedes Traktat ist in Kapitel eingeteilt.
2) Ein Kapitel eines Mischnatraktats setzt sich aus numerierten
Abschnitten zusammen, welche die kleinste literarische Einheit der
Mischna darstellen. Diese Kapitel heißen ebenfalls Mischnajot. |
Mitnagdim |
Eine sich der im
17. Jahrhundert entstandenen chassidischen Bewegung (s. Chassidim)
widersetzende religiös-intellektuelle Gegenbewegung. |
Mizwa, Mizvvah (pl. Mizvvoth) |
Gebot. |
Mosche, Moscheh |
Moses. |
Mündliche Lehre
(auch: Mündliche Torah) |
1)
Die Moses am Berge Sinai mündlich überlieferten Gebote.
2) Rabbinische Gebote. |
Mukze |
Am
Schabbat verbotene Gegenstände. |
Mussaf
|
Zusatzgebet an Schabbat und Feiertagen.
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Nassi |
Politisch-geistiges Oberhaupt der Juden zur Zeit des Zweiten
Tempels. |
Newela |
Ein
Tier, das verendet ist oder durch andere als koschere Schlachtung
(s.
Schächten) getötet wurde. |
Nichse Melog |
Das
von der Ehefrau in die Ehe mitgebrachte bzw. von ihr später
erhaltene und nicht in die Ketuba (s. dort) eingeschriebene
Vermögen. Der Ehemann hat kein Anrecht auf dieses Vermögen und kann
nur dessen evtl. Ertrag in Anspruch nehmen. Er ist daher im Falle
einer Scheidung für eine Wertminderung dieses Vermögens nicht
verantwortlich. |
Nichse Zon Barsel
|
Das
von der Ehefrau in die Ehe mitgebrachte und in die Ketuba
eingeschriebene Vermögen. Es steht dem Ehemann voll zur Verfügung,
muss im Falle einer Scheidung jedoch von diesem seiner Frau in
seinem ursprünglichen Wert zurückerstattet werden. |
Nidda |
Menstruierende. |
Nissan
|
Monat des Pessachfestes (Frühjahr). |
Numeri
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4.
Buch Moses. |
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